PM: Drohende Kürzungen bedrohen Arbeit der Deutsch-Amerikanischen Zentren

Drohende Kürzungen gefährden die Arbeit der Deutsch-Amerikanischen Zentren bundesweit

Der Verbund Deutsch-Amerikanischer Zentren (VDAZ) sieht die Arbeit seiner Mitgliedsinstitutionen durch eine erhebliche Mittelkürzung bedroht. Laut dem aktuellen Haushaltsentwurf für das Auswärtige Amt soll die Förderung der Zentren von 990.000 Euro auf 550.000 Euro gekürzt werden. Die Einzelförderung für jedes der elf Zentren, die sich aktuell auf 90.000 Euro pro Jahr beläuft, würde damit auf 50.000 Euro sinken. Diese drastische Reduzierung gefährdet den Einsatz der Häuser für die transatlantische Verständigung und die Förderung demokratischer Werte.

Transatlantische Verständigung – Ein Eckpfeiler der Demokratie

Der VDAZ, ein Netzwerk aus deutschen gemeinnützigen Bildungs- und Kulturzentren, stärkt den Austausch und die Verständigung zwischen den USA und Deutschland. Er steht für einen breiten transatlantischen Dialog in den Regionen. Seine unabhängigen Mitgliedshäuser bieten jährlich etwa 3.000 Veranstaltungen an, die von politischen Bildungsveranstaltungen über Kulturformate bis hin zu Austauschprogrammen und Sprachkursen reichen. Diese niedrigschwelligen Programme erreichen rund 220.000 Teilnehmer*innen, darunter 40.000 Schüler*innen und Studierende sowie 1.500 Lehrkräfte. 

„Gerade in einer Zeit, in der demokratische Werte weltweit unter Druck stehen, ist es unabdingbar, die Gründungsidee der Amerikahäuser weiterzutragen“, betont Viktoria Harbecke, Vorsitzende des VDAZ. „Wir müssen miteinander reden, Aufklärung und gegenseitiges Verständnis fördern, für deutsch-amerikanische Zusammenarbeit werben und die Demokratie verteidigen.”

Existenziell notwendige Förderung

Die Förderung des Auswärtigen Amts sichert bis zu 85 Prozent des Programms einzelner Zentren. Eine Kürzung würde viele dieser Einrichtungen vor existenzielle Probleme stellen. Besonders betroffen wären strukturschwache Regionen, in denen der Austausch mit den USA ein zentraler Bestandteil des kulturellen und politischen Dialogs ist. So steht unter anderem das Deutsch-Amerikanische Institut Sachsen, das einzige dieser Art in den neuen Bundesländern, vor einem möglichen Aus. Die Reduzierung der Mittel könnte dort zu einem völligen Wegfall der Arbeit führen, was angesichts der politischen Lage und des wachsenden Einflusses anti-westlicher Parteien besonders alarmierend ist.

Völkerverständigung und Demokratiearbeit gefährdet

Die transatlantischen Zentren leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Völkerverständigung, zur Förderung demokratischer Werte und zur politischen Bildung. Sie erreichen mit ihren Programmen insbesondere junge Menschen und auch Menschen in ländlichen Regionen. In Zeiten, in denen populistische Strömungen, Desinformation und internationale Spannungen zunehmen, ist ihre Arbeit wichtiger denn je. „Unsere Aufgabe ist es, Brücken zwischen den USA und Deutschland zu bauen und den gesellschaftlichen Dialog zu fördern – dies ist kein kurzfristiges Projekt, sondern eine langfristige Verpflichtung“, unterstreicht Harbecke. “Denn eine enge transatlantische Partnerschaft wird auch künftig unabdingbar sein, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.”

Notwendige Unterstützung der transatlantischen Beziehungen

Um die wertvolle Arbeit der Deutsch-Amerikanischen Zentren weiterhin sicherzustellen, fordert der VDAZ die Bundesregierung und den Bundestag auf, die geplante Kürzung zu stoppen und die Förderung auf dem bisherigen Niveau von 990.000 Euro zu belassen. Angesichts der allgemeinen Preis- und Lohnentwicklung wäre langfristig eine Erhöhung der Mittel notwendig. „Unsere Arbeit ist essenziell für die Demokratie, die transatlantischen Beziehungen und die Völkerverständigung. Ein Wegfall der Mittel wäre ein fatales Signal in diesen krisenhaften Zeiten“, warnt Harbecke.

Mitglieder des VDAZ

Amerika-Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V., AmerikaHaus NRW e.V., Amerikazentrum Hamburg e.V., Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz e.V., Carl-Schurz-Haus/ deutsch-amerikanisches Institut Freiburg e.V., Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Tübingen e.V., Deutsch-Amerikanisches Institut Heidelberg (Trägerverein Schurman-Gesellschaft e.V.), Deutsch-Amerikanisches Institut Nürnberg e.V., Deutsch-Amerikanisches Institut Saarland e.V., Deutsch-Amerikanisches Institut Sachsen e.V., Deutsch-Amerikanisches Zentrum/James-F.-Byrnes-Institut Stuttgart e.V., Stiftung Bayerisches Amerikahaus gGmbH.

Kontakt:
Verbund Deutsch-Amerikanischer Zentren (VDAZ)

Erste Vorsitzende: Viktoria Harbecke, AmerikaHaus NRW e.V.
Zweiter Vorsitzender: Eric Fraunholz, Deutsch-Amerikanisches Institut Sachsen e.V.
Beisitzer: Dr. David Sirakov, Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz e.V.

E-Mail: mail@vdaz.de
Website: www.vdaz.de


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